Brixton Cromwell 1200 - Test am Gentlemansride
Ein Retro Bike mit James Bond Feeling
Brixton - besonders Bekannt für ihre Classic Bikes im kleineren Hubraumsegment, liefert auch souverän im 1200er Bereich ab. Die Cromwell 1200 ist ein charaktervolles Bike, welches jeden in den Bann zieht, der einmal darauf gesessen ist.

Die Brixton Cromwell 1200 ist ein Motorrad, das in der Welt der Zweiräder immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt. Als relativ neuer Spieler auf dem Markt beeindruckt sie mit einer Kombination aus klassischem Design und moderner Technik. Trotz ihrer noch geringen Bekanntheit zeigt die Cromwell 1200, dass sie das Potenzial hat, sich gegen etablierte Modelle zu behaupten. In diesem Bericht werfen wir einen detaillierten Blick auf die Brixton Cromwell 1200, ihre Stärken und Schwächen und was sie zu einem einzigartigen Fahrerlebnis macht.
Die KSR Gruppe und die Zukunft von Brixton Motorcycles
Nach einer Phase der Unsicherheit hat die KSR Group ihre finanziellen Schwierigkeiten überwunden und blickt nun optimistisch in die Zukunft. Im September 2023 hatte das Unternehmen ein gerichtlich überwachtes Sanierungsverfahren eingeleitet, um sich neu zu strukturieren und langfristig abzusichern. Dank dieser Massnahmen konnte KSR die wirtschaftlichen Herausforderungen bewältigen und seine Geschäftstätigkeiten stabilisieren.
Diese positiven Entwicklungen bedeuten, dass die Marken der KSR Group, einschliesslich Brixton Motorcycles, Malaguti und Motron, wie gewohnt weiterlaufen. Wir können uns darauf verlassen, dass die Produktion und der Vertrieb fortgesetzt wird, und dürfen uns auf weitere spannende Modelle freuen.
Die Brixton Cromwell am Gentleman's Ride in Zürich
Beim diesjährigen Gentlemans Ride in Zürich, der zugunsten der Männergesundheit stattfand, hatte ich die Gelegenheit, die Brixton Cromwell 1200 ausgiebig zu testen. Die Veranstaltung begann in der Zürcher Innenstadt, wo wir auf von der Polizei abgesperrten Strassen durch die Stadt glitten. Die Brixton Cromwell 1200 bewies dabei ihre Wendigkeit und ihr elegantes Design, das perfekt zum stilvollen Charakter des Events passte.
Als wir die Stadt verliessen und in Richtung Horgen fuhren, zeigte die Cromwell 1200 ihre wahre Stärke. Ausgestattet mit einem 1222 cm³ Parallel-Twin-Motor, der 83 PS bei 6.550 U/min und ein beeindruckendes Drehmoment von 108 Nm bei 3.100 U/min liefert, konnte ich die volle Leistung des Motorrads spüren - jedenfalls im Standardmodus. Zum Sport Modus im James Bond Feeling kommen wir später noch. Der flüssigkeitsgekühlte Motor und das 6-Gang-Getriebe sorgten für eine geschmeidige und kraftvolle Fahrt, die sowohl auf den städtischen Strassen als auch auf der Landstrasse beeindruckte.
Auf der Fähre nutzte ich die Gelegenheit, die Ausstattung der Cromwell 1200 genauer zu betrachten. Besonders beeindruckend waren das Bosch 9.1 ABS-System und die Nissin Bremsen, die für eine sichere und zuverlässige Verzögerung sorgen. Auch die Federung mit der 41-mm-Upside-Down-Teleskopgabel vorne und dem verstellbaren Federbein hinten erwies sich als hervorragend, da sie sowohl Komfort als auch sportliche Fahrweise ermöglicht
Fahrverhalten und Komfort der Brixton Cromwell 1200
Die Brixton Cromwell 1200 hat durch ihre seltsam intensive Fahrstabilität gepunktet. Besonders auf der Autobahn konnte ich die Präzision und Stabilität des Motorrads erleben. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten lag die Cromwell 1200 ruhig und sicher in der Spur, was zu einem starken Sicherheitsgefühl beiträgt.
In Kurven zeigt die Brixton Cromwell 1200 ebenfalls ihr Potenzial. Das Motorrad macht in kurvigen Strecken richtig Spass und lässt sich leicht manövrieren. Allerdings ist der Neigewinkel begrenzt. Bei besonders engen Kurven und auch bei Fahrten mit Sozius berührten die Fussrasten gelegentlich den Boden. Dies könnte für Fahrer, die gerne sehr sportlich fahren, ein kleiner Nachteil sein.
Der Komfort der Brixton Cromwell 1200 ist ein weiterer Pluspunkt. Die Sitzbank ist bequem und ermöglicht auch längere Fahrten ohne Beschwerden. Die gesamte Körperhaltung auf dem Motorrad ist angenehm und unterstützt eine entspannte Fahrweise. Auch ein super Feature der Cromwell 1200 ist der USB Typ A Anschluss am Tacho. Besonders für längere Ausfahrten ist die einfache Stromversorgung des Telefons eine gern gesehene Sache.
Der Ride endete schliesslich im Lakeside, wo wir den Tag bei gutem Essen und interessanten Gesprächen ausklingen liessen. Die Brixton Cromwell 1200 bewies sich als verlässlicher Begleiter, der nicht nur durch ihre technischen Daten beeindruckte, sondern auch durch ihr stilvolles Erscheinungsbild und die hervorragende Verarbeitung. Für jeden, der ein klassisch designtes, aber technisch modernes Motorrad sucht, ist die Cromwell 1200 definitiv eine Überlegung wert.
Ein Sportmodus, der an James Bond erinnert
Ein besonderes Highlight der Brixton Cromwell 1200 ist der versteckte Sportmodus. Um diesen zu aktivieren, muss man den Mode-Knopf etwa fünf Sekunden lang gedrückt halten. Sobald man den Knopf loslässt, erscheint auf dem TFT-Display eine Animation des Moduswechsels. Unmittelbar danach wird der Auspuff grummeliger, responsiver und lauter. Ein Sportmodus, in dem sich auch der Sound verändert, bringt mir jedes Mal ein Grinsen ins Gesicht.
Im Sportmodus geht dann die Post ab. Anders kann man es nicht ausdrücken. Der Modus macht das Motorrad so viel reaktionsschneller und schiebt die Karre mit deutlich mehr Kraft voran. Ich habe mich selbst manchmal erwischt, im letzten Moment noch die Hand am linken Lenker zu halten, da ich vom plötzlichen Anschub überrascht wurde. Besonders jüngere Fahrer werden im Sportmodus viel Spass und Freude finden.
Diese Kombination aus Performance und dem geheimen Verstellmechanismus, der an ein James-Bond-Feature erinnert, verleiht der Cromwell 1200 eine besondere Sympathie und Charakter.
Die Cromwell 1200 zeigt - Brixton kann auch mit den Big Boys mitmischen
Die Cromwell 1200 beweist schön, dass Brixton durchaus in der Lage ist, mit den grossen Jungs der Classic-Bikes Szene mitzuhalten. Mit ihrem leistungsstarken 1222 cm³ Motor und hochwertigen Komponenten wie dem Bosch ABS und den Nissin Bremsen steht sie in direkter Konkurrenz zu etablierten Marken wie Triumph und BMW. Ihre Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten und der beeindruckende Sportmodus, der sowohl die Leistung als auch den Sound des Motorrads erheblich verbessert, zeigen, dass die Cromwell 1200 nicht nur optisch, sondern auch technisch auf einem hohen Niveau spielt. Diese Kombination aus Leistung, Design und Qualität macht die Cromwell 1200 zu einem ernstzunehmenden Akteur im Segment der grossen Classic Bikes. Natürlich gibt es einige Aspekte, die verbessert werden könnten. So zum Beispiel das Display, welches keiner nachvollziehbaren Logik im Aufbau folgt und schwer zu lesen ist bei sonnigem Wetter. Der Motor ist zwar sehr charakterstark, tänzelnt aber auch relativ nervös umher bei Geschwindigkeiten unter 50 km/h. Es braucht viel Spitzengefühl und Kupplungsarbeit, um das Bike ohne grössere Hopser durch einen Kreisel zu bewegen.
Diese Geschichten sind aber definitiv von akzeptabler Natur, wenn man sich für ein lebendiges Motorrad mit klassischer Optik und pubertierendem Fahrverhalten wünscht.
Fazit: Brixton Cromwell 1200 2024
Die Brixton Cromwell 1200 überrascht mit einer spannenden Kombination aus klassichem Design und pubertierendem Fahrverhalten. Mit diesem Bike kann man ordentlich Gas geben und schaut dabei stilvoll aus. In den Kurven kommt sie zwar schnell ans Limit, ist dafür gut auch für längere Strecken angenehm zu fahren. Aufgrund des ruppigen Fahrverhalten ist eine Prise Feingefühl bei Gas und Kupplung notwendig- Stilvolles Design
- Sportmodus mit Spassgarantie
- Kerniger Sound
- USB TYP A Ladebuchse im Cockpit
- Komfortabler Sitz
- Grossartige Fahrstabilität
- Schräglage schnell ausgereizt
- Ruppiger Motor
- Kein Quickshifter
- Display nicht intuitiv aufgebaut und schlecht lesbar
Bericht vom 29.05.2024 | 26.363 Aufrufe